16.01.2017, Sion - Im Wallis ist am Montag eine kantonale Volksinitiative für ein "Wallis ohne Grossraubtiere" eingereicht worden. Die Initianten von CVP und CSP Oberwallis haben den Wolf, den Luchs und den Bär im Visier.

Die Volksinitiative wurde am Montag mit 9500 Unterschriften der Walliser Regierungspräsidentin Esther Waeber-Kalbermatten übergeben. Die Beglaubigung der Unterschriften steht noch aus, sie dürfte dennoch zu Stande gekommen sein - notwendig gewesen wären 6000 Unterschriften.

Mit der Initiative soll in der Kantonsverfassung verankert werden, dass "der Staat Vorschriften zum Schutz vor Grossraubtieren und zur Beschränkung des Bestandes erlässt". Insbesondere sei die Einfuhr und die Freilassung von Grossraubtieren sowie die Förderung des Grossraubtierbestandes verboten.

Mit der Initiative soll der Bestand an Grossraubtieren wie jener des Wildes reguliert werden können. Der Kanton könne selbst entscheiden, wie viele Wölfe oder Luchse in den Wäldern des Kantons für eine ausgeglichene Fauna geduldet werden.

Das widerspricht aber der Berner Konvention, die gewisse Wildtierarten wie den Wolf wegen ihrer geringen Zahl schützt. Der Kanton selber könne nicht über eine Kündigung dieser Konvention entscheiden, sagte am Montag der CVP-Nationalrat Roberto Schmidt vor den Medien in Sitten.

Er würde aber Druck auf den Bund ausüben, wie Schmidt weiter ausführte. Es ist das erste Mal, dass ein Kanton diese Frage an der Urne klärt. Die kantonale Volksinitiative kommt im Bergkanton auf die politische Agenda, nachdem im vergangenen Herbst erstmals ein Wolfsrudel im Oberwallis bestätigt wurde.

Quelle: sda

Pressemitteilung des Vorstandes «Vereinigung Lebensräume ohne Grossraubtiere GR»

Am 27. November wird in 17 Gemeinden über den Beitritt zum Parc Adula abgestimmt. Die Vereinigung Lebensräume ohne Grossraubtiere GR ist über die Auswirkungen dieses umstrittenen neuen Nationalparkprojektes besorgt. Laut der Charta muss davon ausgegangen werden, dass der Wolf sich weiter verbreiten und Rudel bilden wird, der Bär im Park eine Möglichkeit zum Überwintern finden kann und dass die Grossraubtiere «zu Veränderungen der Nutzungsformen ... führen werden».

In der Charta wird unsinnigerweise gar behauptet, dass « ... ein Nationalpark von der Präsenz von Grossraubtieren aus einer touristischen Perspektive auch profitieren kann.» Der Charta ist eine sehr positive Haltung zur Ansiedlung von Wolf und Bär zu entnehmen. Kein Wort über die Bedrohung der Berg- und Alpwirtschaft und über die Konsequenzen für die Landschaft und ihre Biodiversität, die in jahrhundertlanger sorgfältiger und harter Arbeit durch unsere Bergbauern entstanden ist. Im beinahe zusammenhängenden Gebiet von Nationalpark, Park Ela, Park Beverin und Nationalpark Adula, das zusammengerechnet 30% der Fläche des Kanton Graubünden umfasst, steckt ein gefährliches Potential für die Entwicklung von starken Wolfspopulationen. Erfahrungen aus den umliegenden Ländern zeigen, dass der Wolf sich jährlich um mindestens 20-30% vermehrt.

In Frankreich zum Beispiel leben heute 400-600 Wölfe, die 2016 offiziell, trotz umfangreichem Herdenschutz, über 10'000 Nutztiere gerissen haben. Nach Angaben der französischen Behörden fanden in den Savoyer Alpen 85% der Wolfsattacken auf Herden mit mindestens zwei Schutzmassnahmen statt. Das beweist einmal mehr, dass der Herdenschutz ineffizient bis nutzlos ist: Die Wölfe sind sehr schlaue Tiere und passen sich schnell an neue Bedingungen an.

Laut einer Studie der Organisation für Raubtierökologie und Wildtiermanagement KORA soll die Schweiz Platz bieten für etwa 300 Wölfe, die bei einer Reproduktion von 20-30%, jährlich um weitere 60-90 Tiere zunehmen würden. So wären die gesamte Umgebungszone und die angrenzenden Täler von Wolfsübergriffen direkt betroffen. Die Region des vorgesehenen Nationalparkes Adula ist von grosser Bedeutung einerseits für die Weidewirtschaft mit der Produktion von gesunden Erzeugnissen, anderseits im Bereich von Erholung und Sport für die gesamte Bevölkerung. Nicht zu vergessen ist die Funktion der Beweidung für die Prävention vor Naturereignissen wie Lawinen, Murgängen, usw. Das sind die hauptsächlichen Gründen die uns aufrufen, alles zu tun, um die Aufgabe dieser Berggebiete zu verhindern.

Mit der Errichtung eines Nationalparkes wird die Ausbreitung der Grossraubtiere, die schon heute grosse Probleme für Nutztiere, Tierhalter und die Bevölkerung in den betroffenen Berggebiete verursacht, noch schneller zunehmen. Wir sind überzeugt, dass die Einheimischen bereits heute zu ihrer Region Sorge tragen und keine zusätzlichen Paragrafen benötigen, um ihre Landschaft zu schützen. Wir empfehlen ihnen daher den Nationalpark Adula abzulehnen.

Vorstand «Vereinigung Lebensräume ohne Grossraubtiere GR»

Wird der zweite Nationalpark in Graubünden realisiert, wird mit fünf Pärken 30% des Kantons Graubünden Park sein, die Hälfte davon Nationalpark mit totalen Verboten. Zum Vergleich: Der Kanton Wallis hat zwei Naturpärke, 8,7% der Kantonsfläche.

Flyer WARUM ES KEINEN NEUEN NATIONALPARK IN GRAUBÜNDEN BRAUCHT

Eine vielseitige Dokumentation zum Thema Wolf und Herdenschutz. Es kommen Direktbetroffene, Stadtbewohner, ein Universitätsprofessor und Historiker, ein Doktor der Ökologie und Herdenschutzbeauftragter, ein Landwirtschaftsberater und anderen, zu Wort.

Übersetzung Georges Stoffel

Der Wolf in National- und Naturparken ist eine existentielle Bedrohung der graslandbasierten Land- und Alpwirtschaft

von Georges Stoffel

Raubtierpräsenz im Nationalpark Adula

In der Charta des Nationalparkprojektes Adula steht geschrieben: Der Parc Adula ist, wie andere Gebiete im Alpenraum, mit der Realität ei- ner potenziellen Großraubtier-Präsenz konfrontiert. Wolf und Bär sind zitiert. Es wird geschrieben, dass die Großraubtieren „zu Veränderun- gen in der Nutzungsform“ führen wird und der Herdenschutz wird erwähnt. Das ist aber auch schon alles. Über die existenzielle Bedrohung für die Weidewirtschaft verlieren die Naturschutzverbände kein Wort!

Gefährliches Potential

Im Nationalpark, dem Park Ela, Park Beverin und im Parc Adula, gibt es bisher noch keine oder nur einzelne, Wölfe. In diesem großen, über mehrere Parke beinahe zusammenhängenden Gebiet, liegt ein verstecktes gefährliches Potential für starke Wolfspopulationen. Versteckt, weil hier der Wolf aktuell noch keine Bedrohung ist und die Bevölkerung ihn noch nicht als Gefahr für ihre Weidewirtschaft wahrnimmt.

Europaweiter totaler Schutz des Wolfes durch die Berner Konvention

Rund um die Schweiz, in Frankreich, Italien, Deutschland, Österreich und weiteren europäischen Ländern vermehren sich die Wölfe jährlich um mindestens 20-30%. In Frankreich auf heute 400-600 Wölfe, die 2016 offiziell, trotz umfangreichem Herdenschutz, über 10.000 Schafe, Kühe, Esel, Pferde usw. gerissen haben.

Die Wölfe werden sich vor allem über die weidewirtschaftlich genutzten alpinen Gebiete, in denen sich mehrere Natio- nal- und Naturparke befinden, ausdehnen.

Im gesamten französischen Alpenbogen, ist die graslandbasierte Land- und Alpwirtschaft durch den Wolf im höchsten Maße gefährdet. Da hat es die meisten Wölfe und 2/3 der Wolfsattacken in Frankreich. Dazu Zahlen der französischen Bundesbehörde DREAL: Die Region mit den Hautes Alpes, Alpes de Haute Provence und den Alpes Maritimes, hat ca. 6.600 getötete Nutztiere pro Jahr zu beklagen. Das sind täglich 22 getötete Tiere bezogen auf 300 Weidetage.

300 Wölfe sind für die kleine Schweiz vorgesehen.

In der Schweiz gibt es erst ca. 40 Wölfe und bisher noch wenig Attacken auf Nutzvieh. Aber sie nehmen im ganzen Land zu. 300 Wölfe in der kleinen Schweiz würden sich, bei einer Reproduktionsrate von 20-30%, um 60-90 zusätzliche Wölfe jährlich vermehren. Dass ein Raubtier, wie der Wolf, sich in landwirtschaftlich genutzten Gebieten frei entfalten kann, gab es in der Menschheitsgeschichte noch nie!

Die Naturschutzverbände Pro Natura,WWF und andere, betreiben eine gezielte Desinformationskampagne, um den Wolf wieder einzuführen.

Trotz gegenteiliger Faktenlage behaupten Pro Natura und WWF, dass das Zusammenleben mit dem Wolf, bei genügend Herdenschutz, gut funktioniere. Das stimmt nachweislich nicht, wenn Wolfspopulationen überhand nehmen. Die Schweiz hat bis jetzt wenig Wölfe, viel Wild und darum erst wenige Wolfsattacken auf Nutzvieh. Wolfsanhänger missbrauchen diese Tatsache als unwissenschaftlichen Beweis dafür, dass der Herdenschutz funktioniert. Dazu Zahlen der französischen Bundesbehörde DREAL aus den Savoyer Alpen: 85 % der Wolfsattacken finden auf Herden mit mindestens 2 Herdenschutzmassnahmen statt.

Laurant Garde, Doktor der Ökologie, nationaler Forscher der Weidewirtschaft und Herdenschutzbeauftragter aus Frankreich, erklärt in einem Interview eindrücklich, wie es dazu kommt. Interview siehe https://youtu.be/Jwod0j6kAj4

In Frankreich herrschen unbeschreibliche Zustände und die Tierhalter sind am verzweifeln. Viele geben auf. Große Weidegebiete werden deshalb der Verbuschung preisgegeben.

Naiv, die Berner Konvention zum totalen Schutz des Wolfes, unterschrieben

Vor 36 Jahren hat man ohne die Folgen zu bedenken die Berner Konvention unterschrieben. Darum kann der Wolf sich völlig uneinge- schränkt verbreiten. Man hat sich bei der Unterzeichnung der Berner Konvention, blauäugig die Katze im Sack eingehandelt, weil es keine Wölfe gab und somit auch keine Probleme mit ihm. Die IUCN, Pro Natura, WWF u.a., haben damals die Folgen verschwiegen, damit sich der Wolf in großer Anzahl verbreiten konnte, - um so schwierig rückgängig zu machende Tatsachen zu schaffen.

Darum sei gut überlegt, was man sich da einhandelt, wenn man über den Beitritt in ein Nationalpark-Projekt befinden muss.

Man war sich der Wolfsproblematik nicht im Geringsten bewusst, als man die Berner Konvention unterzeichnete. In der Region der Adu- la-Gemeinden, ist man sich zum heutigen Zeitpunkt ebenfalls nicht im Klaren darüber, dass der Wolf für die Weidewirtschaft zu einem ernst- haften Problem werden wird. Auch dieses Mal werden die Folgen, obwohl aus den Nachbarländer bekannt, von den Naturschutzverbänden bewusst nicht thematisiert, um die Abstimmung für den Nationalpark Adula nicht zu belasten. Und nachträglich ist ein Ausstieg aus dem Vertrag für einzelne Gemeinden nicht mehr möglich. Zitat Charta: „Für eine vorzeitige Auflösung des Parkvertrags ist die Zustimmung von 2/3 der Parkgemeinden und in der Delegiertenversammlung von 3/4 der Delegierten erforderlich.“ Mitgegangen, mitgefangen.

Die Weide- und Alpwirtschaft ist in der Adula Region von zentraler Bedeutung. Etwa 27% (ursprünglich ein 1/3) der Kernzone sind genutzte Alpweiden.

Die höheren Lagen, sowie die Kernzone des Parks liegen mehrheitlich im Sömmerungsgebiet (ab 1.300 m ü. M.). Es hat 20.000 ha Alpwei- den im ganzen Parkgebiet. Die Gemeinden in der Umebungszone sind aus schließlich weidewirtschaftlich geprägte Berglandwirtschaft, mit vielen Alpen.

Die Kernzone ist absolut geschützt, aber nicht durch hohe Zäune

Man muss wissen, dass in den Kernzonen nicht gejagt werden darf, auch nicht der Wolf. Der Wolf soll die Jagd ersetzen.

Geschützte, grosse Wolfspopulationen entstehen.

Mitten in Gebieten mit Alpwirtschaft, befinden sich National- und Naturparke, in denen sehr große geschützte Wolfsbestände entstehen, die sich jährlich um ca. 20-30% vermehren. Und da die Parke nicht von einer hohen Mauer umgeben sind, werden wir in der Umgebungszone und den benachbarten Tälern, attackiert werden. Unsere angestammte Alpwirtschaft wird auf längere Sicht, nicht mehr möglich sein. Und das selbst dann, wenn der Wolf eines Tages als jagdbares Raubtier eingestuft werden sollte. In der Kernzone bleibt er unter absolutem Schutz.

Die Wölfe verlassen den Park und verbreiten sich in angrenzende Gebiete

So wie die großen Hirschrudel des Nachts, aus dem Nationalpark in Graubünden, in die landwirtschaftlich genutzten angrenzenden Täler weiden gehen, so wird auch der Wolf dort jagen gehen. Anstatt die, durch die Präsenz des Wolfes immer scheuer werdenden Wildbestände zu jagen, wird er die leicht zu reißenden Nutztiere angreifen. Die Umgebungszone macht mit 1.108 Quadratkilometern, 88,6% des Parkpe- rimeters aus – und wird von Wolfsübergriffen unmittelbar und direkt betroffen sein.

Wenn die Rede vom Mehrwert für die Region ist, dann ist die Präsenz des Wolfes nicht einkalkuliert.

Neben dem Plan, dass die Alpweiden in der Kernzone signifikant von 27% auf 15% gesenkt werden sollen und - somit auf 12% der Fläche keine jährliche Nutzung und Sömmerungsbeiträge mehr generiert werden können -, sind durch den Wolf und später vielleicht auch dem Bär, mit großen finanziellen Verlusten in der Landwirtschaft zu rechnen. Auch mit Betriebsaufgaben. Stirbt die Landwirt- schaft, setzen sich Wald und Wildnis durch, was auch den Tourismus schädigt.

Viele Wanderwege führen durch die Parks. Damit die Viehhalter von Wölfen gerissene Tiere entschädigt werden, müssen sie Schutzhunde halten. Aber die Herdenschutzhunde werden mit ihrem aggressiven Verhalten für den Tourismus zum Problem. In Frankreich werden Wanderer, Mountainbiker usw. regelmäßig gebissen. Die Naturschutzverbände wissen das und hoffen insgeheim, dass mit der Ausdehnung der Wölfe wieder Gebiete zu Wildnis werden. Sie spekulieren darauf, dass dünn besiedelten Gebiete im Alpenraum von Tierhaltern entvölkert werden. Was in Frankreich tatsächlich bereits geschieht. Anschließend lassen sich die Nationalparke ohne Widerstand ausdehnen.

Multinationaler Nationalpark „Alpen“

Wenn man sieht, wieviele National- und Naturparke es im gesamten Alpenbogen, von Slowenien über Italien-Österreich-Deutschland-Schweiz und Frankreich, bereits gibt; dann ist unschwer darin die Strategie, eines Nationalparkes „Alpen“ zu erkennen. Nach amerikanischem Mus- ter, wie der Yellowstone Park und andere, in wenig besiedelten Gebirgszügen, wo sich Großraubtiere wieder ansiedeln lassen. Mit einem Nationalpark Adula, wären 30% des grossen Kanton Graubünden-Pärke!

Geringe Bevölkerung soll Platz für Großraubtiere machen.

Die geringe Bevölkerungsdichte in den betroffenen Tälern, wie in Graubünden, würden „aus höherem Interesse“ geopfert. Es gibt ohnehin nicht mehr viele Bauern. So sehen das die IUCN, Pro Natura, WWF und andere in ihrem Eifer, die Welt wieder zu mehr Wildnis zu machen.

DIE „IUCN“ als Staat im Staat

Die IUCN, „Internationale Union zur Bewahrung der Natur und natürlicher Ressourcen“, arbeitet an diesen Zielen weltweit. Einer von ihnen ist Professor Boitani (Wolfspapst) aus Rom, der seit Jahrzehnten mit Erfolg daran arbeitet, die Wölfe in Europa zu verbreitet. Pro Natura (1948 Mitinitiantin der IUCN) und der WWF sind Mitglied. Die nur noch ca. 3% Bauern, werden als zu verwaltende Missetäter betrachtet und die 84% urbanen Menschen werden als Spender und Unterstützer benutzt. Denn der urban lebende Mensch ist nicht direkt betroffen. Er verbindet den Wolf mit einer ihm verloren gegangenen intakten Natur und ist darum gerne bereit zu glauben, dass der Wolf kein Problem sei. Der Wolf als Ikone der Wildnis, dem Abbitte geleistet werden muss. Der Wolf ist für Pro Natura und WWF ein wahrer Goldesel.

Wir Bauern möchten unsere angestammte Kultur leben und verteidigen und das Jahrtausende alte gesellschaftliche Erbe weitergeben.

Verhindern wir die Aufgabe von Weidegebieten und Alpen! Verhindern wir die Verbuschung und das Zuwachsen unserer einzigartigen Landschaften. Verteidigen wir die über Jahrtausende entstandenen Werte, von denen die ganze Gesellschaft profitiert und lebt. Werte, die mit Liebe, Leidenschaft und Händearbeit zum Wohle aller geschaffen wurden und die auch den Städtern am Herzen liegen. Schützen wir die graslandbasierte Land- und Weidewirtschaft unserer Berggebiete. Bewahren wir das natürliche Fleisch, den guten Käse, die gepflegten offenen Naturräume, in denen sich Jedermann ohne Gefahr erholen kann.

Die Bergbauern vertreten ein altes Kulturerbe, welches eine wunderbare Biodiversität hervorgebracht hat.

Warum nur hat der Nationalpark der Cevennen, ein gebirgiges Zentralmassiv mit Weidewirtschaftskultur, wie bei uns, die Auszeichnung „Unesco Weltkulturerbe“ erringen können? Wegen genau diesem Erbe, der alpinen Naturweidewirtschaft - wie bei uns! Wegen der daraus entstandenen sehr hohen Biodiversität, wie bei uns! Die uneingeschränkte Vermehrung des Wolfes gefährdet die Naturweidewirtschaft und die daraus entstandene einzigartige Natur. Die Verantwortlichen für den Nationalpark der Cevennen verlangen darum die Entfernung des Wolfes aus diesem Gebiet. Und das sind Naturschützer! Die Unesco annerkennt den biodiversitätsfördernde Weidewirtschat als schützenswert.

Durch die Alpwirtschaft sind im Laufe der Zeit Flächen mit einem großen kulturellen und landschaftlich bedeutenden Wert entstanden. (Zitat Charta)

„Der Parc Adula zeichnet sich durch eine hohe Biodiversität, Ökosystemvielfalt und intakte Natur- und Kulturlandschaften aus.“ (Zitat Char- ta). In diesem Zitat wird dies, suggestiv, dem Parc Adula zugeschrieben, was nicht korrekt ist. Die hohe Biodiversität wurde nicht durch die virtuelle Planung der Heerscharen von Forschern geschaffen, die den Park bereits zu ihrem Arbeitsplatz und Experimentierfeld machen. Nein, sondern durch die mit Liebe, Leidenschaft und Händearbeit gelebte jahrtausendealte Weidewirtschaft der einheimischen Bauern.

Bleiben wir Bauern verantwortungsvoll die Macher und Wächter der Natur.

Handeln wir so, dass unser Erbe, die durch Weidewirtschaft entstandene einzigartige Biodiversität, erhalten bleibt! Zusammen mit den Konsumenten, Biologen, Naturschützern, Politikern und anderen, die das Erbe der Biodiversität fördernden, graslandbasierten Land- und Weidewirtschaft ebenfalls erhalten wollen.

In der Charta steht, „dass die traditionelle Bewirtschaftung der Alpen möglich und erwünscht ist, soweit sie in der Kernzone die freie Ent- wicklung der Natur nicht beeinträchtigt“. Da Verträge das Geben und Nehmen, Rechte und Pflichten, regelt, müsste man ausgleichend im Vertrag festhalten: „ Dass, die freie Entwicklung der Natur in der Kernzone möglich und erwünscht ist, soweit sie die traditionelle Bewirt- schaftung der Alpen nicht beeinträchtigt“. Das wäre ein ausgewogener Vertrag. So wie die Verantwortlichen des Nationalparkes der Cevennen das inzwischen erreichen möchten, nachdem sie die verheerenden Auswirkungen des Wolfes auf die Weidewirtschaft erforscht haben.

Sich das von den Bauern über Jahrtausende Erschaffene aneignen und darüber verfügen.

Bei einem Beitritt zu einem Nationalparkprojekt unterstellt man sich der Kategorie II Nationalpark, wie ihn die IUCN und seit 2007 auch das schweizerische Bundesgesetz über den Natur- und Heimatschutz (NHG) definieren. Bei der Entwicklung der Umgebungszone stehen in Bezug auf das Handlungsfeld „Biodiversität und Landschaft“ der Schutz und die Pflege sowie die Aufwertung und Vernetzung der Lebensräume für Flora und Fauna im Vordergrund. (Zitat Charta)

Die Landwirtschaft soll sich den Verbänden und Ämtern unterordenen.

Die Grundlagen dazu liefern die IUCN mit den Mitgliedern (Pro Natura u.a.), welche das Bundesamt für Umwelt (BAFU) übernommen hat. Die von diesen Organisationen und Ämtern geplanten Pärke, werden von diesen mitfinanziert. Wer zahlt, befiehlt. Wie eine nachhaltige Nutzung der Ressourcen in der Umgebungszone definiert wird, ergibt sich durch einen Beitritt zu einem Nationalpark II, wie ihn die IUCN und das NHG definieren. Deutungshoheit über ein Erbe, zu dem sie nicht viel beigetragen haben. Studiert man die Char- ta bezüglich dieser Bereiche, so ist von Priorität - steht imVordergrund - unter Berücksichtigung - Vereinbarkeit von Naturschutz - Förderung der nachhaltigen Entwicklung in der Umgebungszone - nicht beeinträchtigen - der Prozessschutz im Vordergrund ist und eine Nutzungsauf- gabe die Folge sein könnte, - die Rede. Immer in Abhängigkeit, wie das schlussendlich die IUCN definieren wird. Wenn in diesem Zusammenhang in der Charta steht: „Durch die Zugehörigkeit zu einem Nationalpark ergeben sich in der Umgebungszone im Hinblick auf die Nutzung keine neuen gesetzlichen Bestimmungen und es gibt keine Verschärfung in Bezug auf einzelne Nutzungsmög- lichkeiten.“ Dann ist das nicht ehrlich, sondern täuschend, wenn man um diese Zusammenhänge weiss.

Bewahren wir unsere Lebensgrundlage und die Zukunftsperspektiven unsere Kinder und Kindeskinder.

Tritt man dem Nationalparkprojekt nicht bei, heißt das ja nicht, dass wir Bauern nicht auch die gleichen Ziele anvisieren. Wir sind dann au- tonom Handelnde und binden uns nicht an einen Vertrag. Wir bleiben mündig. Geben wir unser Erbe nicht in andere Hände und verwalten es zusammen mit der Gesellschaft in aller Interesse. Was die Naturschutz-Elite um den IUCN vorgibt wissenschaftlich zu sein, ist nicht weise, wenn man sieht was ihre Planungen an Zerstörung anrichten.

Fotos: Erwin Kirsch (& fotolia) llustration: Archiv Stoffel Karte: Quelle: parcadula.ch

Verlieren wir nicht unsere Lebensgrundlage und Zukunftsperspektiven an Nationalparkprojekte, die erdacht wurden, um neue Wildnis mit Großraubtieren zu schaffen. Widerstehen wir falschen Versprechungen und Versuchungen und bedenken wir die Folgen.

Setzen wir liebevoll fort, was die Vorfahren uns anvertraut haben.

 

Georges Stoffel Avers, Graubünden/ Schweiz Oktober 2016

Link-Empfehlungen:

> Laurant Garde: Herdenschutz in Frankreich (Video, Dauer 12:32) https://youtu.be/Jwod0j6kAj4

> Die schwerwiegenden Folgen der Wiederkehr des Wolfes in Frankreich. Bei Youtube-Video ab Ende Oktober 2016 abrufbar.

 

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